Die Geschichte des thüringer Dorfes Barchfeld beginnt bereits in der Bronzezeit und im Jahr 933 wurde es erstmals urkundlich erwähnt. Im Ort befinden sich, ganz unscheinbar gelegen, zwei Schlösser, die ich mit der freundlichen Unterstützung des
Heimats- und Geschichtsvereins zu Pfingsten besichtigen durfte. Beide Gebäude wurden nach 1945 stark vernachlässigt und erst in den 1990er Jahren wurden Erhaltungsmaßnahmen unternommen. Die Schlösser gehören heute der Gemeinde und werden aktuell von zahlreichen Freiwilligen restauriert und wieder in Schuss gebracht.
Das
Stein´sche Schloss war früher ein Adelssitz und wurde nach dem zweiten Weltkrieg als Wohnraum genutzt. Aktuell ist ein Verließ begehbar, in dem ein Gefangener wohl über viele Jahre hinweg zahlreiche Reliefbilder in den Sandstein geritzt hat. Der Hauptsaal des Gebäudes war ursprünglich in viele kleine Räume unterteilt. In Zukunft sollen hier Kulturveranstaltungen stattfinden. In den alten Kellergewölben kann man außerdem bald Wein verkosten.
Das Landgrafenschloss Wilhelmsburg ist ein separates Gebäude, wirkt von außen aber wie an das Stein´sche Schloss angeklebt. Es diente dem Landgrafen von Hessen-Philippsthal-Barchfeld als Herrensitz. Zu DDR-Zeiten wurden die Räumlichkeiten für die Fleisch- und Wurstproduktion umgebaut. Noch immer sind im Erdgeschoss alte Gerätschaften, sowie Deckenschienen und sogar Wurstdärme (!) zu finden. Im Obergeschoss befinden sich Wohnräume sowie der ehemalige Rittersaal mit einer beeindruckenden Stuckdecke. Bei den Aufräumarbeiten erlitt diese in dem als Speisesaal genutzten Raum allerdings erhebliche Beschädigungen. Die kleinen Wohnräume zeugen noch von DDR-Flair und es finden sich häufig Hinterlassenschaften von kleineren und größeren Nagetieren. Das Gebäude an sich ist in einem eher schlechten Zustand. Die Decken sind teilweise eingestürzt und Feuchtigkeit hat sich durch das undichte Dach gefressen.