DIY-RSS-Reader
Kategorie: Allgemein
04. Mär 2014
Im Zuge meiner Mitgliedschaft bei den Ironbloggern Franken musste ich auf dieser Webseite auch einen RSS-Feed implementieren, damit der Ironblogger-Bot kontrollieren kann, ob ich auch jede Woche fleißig meine Beiträge schreibe. Anfangs hat mich die RSS-Technologie gar nicht weiter interessiert, weil die Menge an Webseiten und Blogs, die ich regelmäßig besuchte, durchaus überschaubar war. Meist habe ich diese auch nur von Zuhause aus via Browser-Lesezeichen besucht. Doch mit dem Kennenlernen von interessanten lokalen Ironbloggern und einem ganzen Sammelsurium von weiteren Webseiten wurde die Browser-Lesezeichen Methode dann doch etwas unhandlich.
Also habe ich mich auf die Suche nach einem brauchbaren RSS-Reader gemacht. Angefangen habe ich mit den Boardmitteln, die ich sowohl Zuhause am PC, als auch am Arbeitsplatz hatte - und zwar dem integrierten Reader des Opera-Browsers. Der funktioniert auf den ersten Blick prima, lässt sich nach vielen Bedürfnissen konfigurieren und ist quasi immer zur Hand, sofern man am PC sitzt. Und hier beginnt schon der große Nachteil: Möchte man die Feeds auch mobil lesen, hat man ein Problem, denn Opera Mobile hat keine Reader-Funktion. Mein Fazit daraus war: Ein webbasierter Reader muss her. Den kann man von überall aus aufrufen und mit etwas Glück gibt es eine Smartphone-/Tablet-App dazu.
Dass letztes Jahr der Google-Reader eingestampft wurde, habe ich nur am Rande mitbekommen und es hat mich damals auch nicht wirklich interessiert. Jetzt, da ich so ein Ding brauchte, musste ich mich plötzlich doch mit dem Thema beschäftigen. Die Recherche nach Alternativen brachte mich zu Feedly, Digg, Feedreader und vielen mehr. Die meisten schienen meinen Anforderungen gerecht zu werden, sahen gut aus und ließen sich auch gut bedienen - entsprechende Apps gab es ebenfalls. Doch einen entscheidenden Nachteil hatten sie alle: Die Reader werden als Dienst angeboten und meist von amerikanischen Firmen gehostet. Das heißt, ich gebe tendenziell meine persönlichen Daten in die Hände von Leuten, die gerne Geld daraus machen, weil sie sie verkaufen oder sie an die Schurken von der NSA weiterleiten. Im neudeutschen Jargon nennt sich so etwas dann "Cloud-Computing" :)
So, was nun? Sperrige PC-Clients taugen nichts und Dienste mit zweifelhaften AGBs oder Verbindungen zu Spitzel-Organisationen möchte ich einfach nicht nutzen. Da kam mir die Idee, einen RSS-Reader doch einfach auf den sowieso vorhandenen Webspace zu installieren und eine entsprechende Subdomain dafür einzurichten. Das schlägt dann sämtliche Fliegen mit einer Klappe - sollte aber, wie sich noch heraus stellte, auch nicht "einfach so" zu bewerkstelligen sein. Eine kurze Recherche brachte mich ziemlich schnell auf den OSS Reader Tiny Tiny RSS (TTRSS). Die Software erfüllt sämtliche Anforderungen, die ich an einen brauchbaren RSS-Reader gestellt habe. Also fix die kinderleichte Istallation durchgeführt und im Handumdrehen hatte ich einen ganz eigenen DIY-RSS-Reader auf dem Server laufen. Auf dem ersten Blick lief alles prima, doch waren noch einige Anpassungen nötig.
Da der TTRSS von Hause aus nur eine schwache Authentifizierungsmethode via PHP mitbringt, habe ich das Verzeichnis auf dem Webserver durch HTTP-Authentifizierung geschützt und die vorhandene .htaccess Datei entsprechend angepasst. Somit war der Reader schonmal gegen Bots und andere Angreifer halbwegs gut geschützt. Ein weiteres Problem war, dass die automatische Update-Funktion des Readers vorzugsweise mit einem Shell-Kommando oder Cronjob aktiviert wird. Da aber auf vielen Webspaces - so auch auf meinem - kein entsprechender Zugang vorhanden ist, musste eine andere Lösung her. Warum nicht einfach ein PHP-Script schreiben, dass den Update-Befehl aufruft und dann von extern (z.B.: http://ttrss-auf-meinem-server/update.php) in regelmäßigen Abständen getriggert wird? Gesagt, getan:
<?php
Ausgeführt werden sollte es via Cronjob auf meinem DD-WRT betriebenen Router, der sowieso immer an ist. Dumm nur, dass der wget-Befehl, der das Script aufrufen sollte, in der sehr minimalistischen Linux-Distribution einiger Funktionen beraubt wurde und somit das vorher per .htaccess geschützte Script nun nicht aufrufen konnte. Also habe ich kurzerhand ein Unterverzeichnis erstellt, das Script dort hineingeworfen und mit einer entsprechenden .htaccess Ausnahme versehen:
system("/usr/bin/php update.php --feeds --quiet");
?>
Satisfy Any
Anschließend habe ich einen Cronjob im DD-WRT Webinterface angelegt:
Order Deny,Allow
Allow from all
Unter "Administration" -> "Management" kann man entsprechend unter "Zusätzliche Cronjobs" folgende Zeile eintragen:
*/30 * * * * root /usr/bin/wget http://ttrss-auf-meinem-server/unterverzeichnis/update.php -O=/dev/null -q
Diese bewirkt, dass der TTRSS-Aktualisierungsmechanismus alle 30min aufgerufen wird und somit die abonnierten Feeds prüft.
Anschließend musste noch eine brauchbare App her, um die Feeds auch mobil lesen zu können. Die offiziell unterstützte App funktionierte auf Anhieb prima, verlangte jedoch nach einer siebentägigen Trail-Periode nach einer Bezahlversion. Die kostenlose Alternative TTRSS-Reader macht das Gleiche, wie die kostenpflichtige Version und läuft bei mir seither problemlos auf zwei Geräten.
Fazit: Nach langem Suchen und vielem Ausprobieren bin ich jetzt richtig zufrieden mit meinem selbstverwaltetem RSS-Reader. Das Webinterface ist einfach zu bedienen, übersichtlich und ich kann von überall aus darauf zugreifen. Die zugehörige Smartphone-/Tablet-App macht, was sie soll und unterstützt zudem auch die zusätzlich konfigurierte HTTP-Authentifizierung. RSS-Feeds lesen macht auf diese Art und Weise also richtig Spaß :)Web.de Abzocke - eine Zusammenfassung
Kategorie: Allgemein
08. Jul 2013
Heute gibt es mal keine Fotos, sondern ich möchte euch mal meine Erfahrung mit den Abzock-Maschen von Web.de berichten und euch zeigen, wie ihr euch dagegen wehren könnt. Eins sei vorweg gesagt: Bleibt geduldig und lasst euch von dubiosen Mahnungen, Inkasso-Briefen oder Drohungen von Anwälten nicht einschüchtern.
Bevor auch ich endlich Besitzer eines Smartphones wurde, war es unumgänglich, E-Mails von Unterwegs über die Webseite des jeweiligen Providers abzurufen. Jeder, der ein Mailkonto bei GMX oder Web.de hat weiß, dass man immer wieder mit kostenpflichtigen Diensten, welche als Geschenke getarnt sind, gelockt wird. Wenn man also nicht den winzigen, in der hintersten Ecke versteckten "Nein" Button klickt, handelt man sich ganz unfreiwillig das Abo einer, wie zum Beispiel in meinem Fall, Web.de Club Mitgliedschaft ein. Dieser - mir völlig unbewusste - "Fehlklick" passierte mir anscheinend Mitte September 2012. Gemerkt habe ich davon nichts, denn weder eine Bestätigung über den Abschluss eines Premiumvertrages noch eine Nachricht mit den AGBs oder einer Widerrufsbelehrung wurden mir zugesandt. Der ganze Spaß nahm dann folgenden Lauf:
18.11.2012 Rechnung von Web.de
Eine Rechnung über 15€ als Beitrag für die kommenden drei Monate (die ersten drei habe ich ja "geschenkt" bekommen") der Web.de Club Mitgliedschaft wird mir zugeschickt. Der Bitte um Zahlung innerhalb von 14 Tagen ist auch gleich ein Hinweis beigefügt, dass man doch zur einfacheren Abwicklung gleich eine Einzugsermächtigung erteilen möge.
25.11.2012 E-Mail und Einschreiben an Web.de
Nach intensiver Recherche habe ich dieses Schreiben (Nutzung auf eigene Verantwortung und Inhalt ohne Gewähr) via E-Mail und Einschreiben an Web.de gesendet. Außerdem habe ich sämtliche Aktivitäten mit der Web.de E-Mail Adresse eingestellt und alle Nachrichten vom Server genommen.
18.11.2012 E-Mail-Antwort von Web.de
Man bedankt sich für den Abschluss der Club Mitgliedschaft. Außerdem versichert man mir, dass mein Widerspruch nicht wirksam sei und die Kündigung erst nach einer Frist von 12 Monaten möglich ist.
17.12.2012 E-Mail-Mahnung von Web.de
Ich werde freundlich daran erinnert, die ausstehenden 15€ zu zahlen. Natürlich tue ich das nicht.
28.12.2012 E-Mail-Mahnung von Web.de
Ich werde erneut daran erinnert, den Betrag von 15€ zu zahlen. Jetzt wird bereits mit Vertragssperre und Einstellung der Dienstleistungen gedroht.
09.01.2013 schriftliche Mahnung von Web.de
Jetzt sind wir schon bei 20€. Die Herrschaften haben 5€ Mahngebühren drauf geschlagen und drohen damit, ein Inkassoverfahren von ihren Rechtsanwalt einleiten zu lassen. Mit rechtzeitiger Zahlung vermeide ich dies sowie eine Vertragssperre und zusätzliche Kosten.
06.02.2013 Brief von Bayerischer Inkasso Dienst AG (BID AG) aus Coburg
Das Schreiben wirkt im höchsten Maße unprofessionell. Der Textsatz ist völlig Amateurhaft und ich erkenne auf der ersten Seite auf Anhieb drei verschiedene Schriftarten. Außerdem wirft man mit Ausrufezeichen nur so um sich!!!!! Nun sind wir schon bei 80,10€ angekommen. Der Betrag setzt sich zusammen aus 20€ Hauptforderung, 0,10€ Basiszins von 5%, 15€ Mahnspesen, 45€ Gebühren und 0€ Kontoführungskosten. Beigefügt ist ein Formular für die Erklärung der Zahlungs(un)willigkeit sowie ein vorausgefüllter Überweisungsträger. Natürlich reagiere ich auch hier nicht auf das Schreiben.
25.02.2013 Brief von Bayerischer Inkasso Dienst AG (BID AG) aus Coburg
In einem ähnlich amatuerhaften Schreiben möchte man 80,15€ von mir (5Cent extra für die Zinsen). Nach Ablauf der angegebenen Frist würden "weitere Maßnahmen im Raum stehen", teilt man mir mit. Außerdem steht in fetter Schrift in einem kleinen Kästchen unten rechts, dass man sich vorbehält, einen SCHUFA Eintrag zu veranlassen. Alles Quatsch - Einträge von strittigen Forderungen sind unrechtmäßig und unwirksam. Ich stelle mich weiterhin tot.
14.03.2013 Brief von der Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyer aus Coburg
Zu den 80,21€ (wieder 6Cent extra für die Zinsen) kommen nun noch 19,50 Anwaltskosten. Wir stehen also bei stolzen 99,71€. Ich bekomme eine Ratenzahlung angeboten und man droht mir, dem Mandanten Web.de zur Klageerhebung zu raten. Dies hätte natürlich zusätzliche Kosten zur Folge und könne eine Zwangsvollstreckung nach sich ziehen. Außerdem liegt dem Schreiben ein Formular zur Schuldanerkenntnis bei. Alles Käse - zuerst müssten die einen gerichtlichen Mahnbescheid veranlassen. Diesem kann ich dann ohne Begründung widersprechen und die Gegenseite weiß genau, dass sie jegliche Anfechtung dieses Widerspruchs vor Gericht verlieren würde. Ich mache also weiterhin fleißig nichts.
08.04.2013 Brief von der Anwaltskanzlei Hörnlein & Feyer aus Coburg
Da ich nicht reagiert habe, weißt man mich erneut auf die Zahlung von nun insgesamt 99,77€ hin. Allerdings verzichte die Mandantschaft wohl auf den "Rest" der Forderungen und man bietet mir an, dass mit der Zahlung von 60€ alles gegessen ist. Wenn ich nicht zahle, sei dieses einmalige Angebot hinfällig und die ursprüngliche Forderung werde vor Gericht geltend gemacht.
03.07.2013 Brief von Web.de
Da ich seit mehr als 20 Kalendertagen (*lach*) nicht gezahlt habe, sei mein Vertrag nun gekündigt. Im gesamten Schreiben ist keine Rede von irgendwelchen ausstehenden Forderungen - nicht mal der ursprüngliche Betrag wird genannt.
Ich nehme an, die Sache ist nun gegessen - anderenfalls werde ich an dieser Stelle weiter berichten. Die Erfahrungsberichte aus verschiedenen Foren haben aber gezeigt, dass nun mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr passieren wird. Zusammenfassend sei gesagt: Sollte euch etwas ähnliches passieren - bleibt hart und geduldig. Das oben verlinkte Schreiben reicht völlig aus, damit ihr euch rechtskräftig wehren könnt. Ihr braucht keinen teuren Anwalt und ihr müsst solche dubiosen Forderungen auf gar keinen Fall zahlen.Bloggen a la Heavy Metal
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10. Jun 2013
... mit viel Bier und Schwermetall. Das funktioniert aber nur, wenn man ein echter Ironblogger ist. Der gute Sugar Ray Banister hat nämlich mal wieder sein Organisationstalent spielen lassen und einen ganzen Sack voll fränkischer Blogger mobilisiert, um die Gruppe Ironblogger Franken zu gründen.
Die Idee dahinter stammt aus dem Hyperland Blog:
"Während andere jeden Halbgedanken per Facebook, Twitter oder Google+ verbreiten, entdecken die "Iron Blogger" das Selbstpublizieren neu. Dabei haben sie einen guten Grund: Sie tun es für Bier. Aber nicht nur."
Das bedeutet kurz gesagt, dass jeder Teilnehmer der Ironblogger Gruppe mindestens einen Blogeintrag pro Woche schreiben soll. Tut er das nicht, zahlt er 5€ in die Gemeinschaftskasse. Hat sich dort dann genug Geld angesammelt, wird dieses bei gemeinsamen Treffen in Bier umgewandelt.
Die Idee finde ich grandios. Außerdem fördert es die Wiederbelebung vieler privater Blogs und Webseiten und lenkt von oben zitierten "sozialen" Medien wieder zurück zu nützlichen und vernünftig aufbereiteten Informationen. Man kann neue Bekanntschaften in der Stadt oder Region schließen und sich bei den gemeinsamen Treffen austauschen. Mitmachen kann jeder Franke und die Regeln sind klar definiert. Ich bin auf jeden Fall motiviert dabei und freue mich schon auf die erste Leerung der Kasse :)Quelle-Fotowalk und Ausstellung - ein Rückblick
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26. Mai 2013
Im Dezember letzten Jahres bekam ich zufällig mit, dass der Nürnberger Blogger Sugar Ray Banister einen Fotowalk im zweitgrößten leer stehenden Gebäude Deutschlands - dem alten Quelle Großversandhaus - organisieren wollte. Gleich habe ich die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und mich für den Rundgang angemeldet. Die Führung hat Spaß gemacht und die Geschichte des Unternehmens als auch das Gebäude selbst haben mich schwer beeindruckt. Heraus gekommen sind dabei zahlreiche Panoramafotos als auch Schnappschüsse. Bereits im Nachgang an den Fotowalk bemerkte ich, dass das Interesse am Thema "Quelle" sehr groß ist. Viele Suchanfragen landeten bei meinen Bildern und ein kleines Presseecho gab es ebenfalls. Anscheinend zog der Fotowalk noch größere Kreise und so kam es dazu, dass Sugar Ray Banister eine Ausstellung organisierte, an die ich mich ebenfalls dran hing. Zusammen mit den anderen Fotografen feierten wir eine großartige Vernissage und erhielten viel Lob und Zuspruch zu unseren Fotos. Das Medienecho im Nachgang war enorm. Hier eine Liste von Beiträgen, bei denen ich teilweise durch Fotos bzw. Interviews beteiligt war:
19.12.2012 nordbayern.de: Ein Rundgang durch die ehemalige Versandmaschine Quelle
05.04.2013 nordbayern.de: Vernissage in der Weinerei
05.04.2013 nordbayern.de: Ausstellung zeigt aktuelle Fotografien aus der Quelle
06.04.2013 Nürnberger Nachrichten: Fotografen erkundeten die leere Quelle
23.04.2013 Franken Fernsehen Weinerei zeigt Quelle-Großversandhausfotografien
11.05.2013 Sugar Ray Banister: Fotografie von Marco Wenzel
Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal ganz besonders bei Sugar Ray Banister für die Organisation sowie allen Beteiligten, Besuchern und Interessierten bedanken. Selten habe ich so viel Feedback zu meinen Fotos bekommen und noch nie haben so viele Menschen diese Bilder betrachtet. Vielen Dank!
Da die Ausstellung vorbei ist, wäre es schade, wenn die ausgestellten Fotos bei mir im Keller verstauben. Die unten gelisteten Fotos würde ich zum Selbstkostenpreis abgeben. Sie wurden auf hochwertigem Fotopapier auf 120cm Breite (Höhe variiert zwischen 30 und 40cm) ausbelichtet und anschließend auf MDF-Platten geklebt (theoretisch auch wieder ablösbar). Falls also Interesse besteht, dann reicht eine kurze Nachricht und wir können einen Besichtigungstermin ausmachen.